"Routine"-Untersuchung

Die gynäkologische Routinekontrolle (Vorsorgeuntersuchung)

Ab dem 16. Lebensjahr, aber auf jeden Fall bei der Aufnahme von regelmäßigem Geschlechtsverkehr, sollte jährlich eine Untersuchung beim Frauenarzt durchgeführt werden. Sollten sich keine auffälligen Veränderungen Ihres Wohlbefindens feststellen lassen, ist es völlig ausreichend, 1x im Jahr zur Routinekontrolle zum Frauenarzt zu gehen. Bei Ausbleiben der Monatsblutung oder insgesamt bei Blutungsunregelmäßigkeiten, bei Unterleibs- oder Brustbeschwerden sollte sofort eine Untersuchung erfolgen. Notieren Sie bitte Anfang und Ende bzw. Stärke der jeweiligen Menstruationsblutungen in einem Menstruationskalender. Dies erleichtert die Diagnosestellung und den Beginn einer etwaigen Therapie.

Bei einer gynäkologischen Routineuntersuchung wird wie folgt vorgegangen

Ärztliches Gespräch (Anamnese): dies ist sehr wichtig, um Ihre Vorgeschichte bzw. die derzeit bestehenden gesundheitlichen Probleme zu erfragen. Vor der gynäkologischen Untersuchung sollten Sie die Harnblase auf jeden Fall entleeren. In manchen Fällen ist eine Urinkontrolle notwendig. Dabei wird festgestellt, ob der von Ihnen produzierte Harn pathologisch verändert ist, d.h. ob abnorme Bestandteile im Harn, wie z.B. rote Blutkörperchen, Bakterien, Eiweiße etc. enthalten sind.

Bei der gynäkologischen Untersuchung wird vorerst das äußere Genitale (Schamlippen) betrachtet. Danach wird mittels eines Scheidenspiegels (Speculum) die Beschaffenheit der Scheidenwände beurteilt. Es kann aus der Scheide Untersuchungsmaterial zur weiteren Diagnostik von Ausfluß bzw. Entzündungen abgenommen werden. Danach wird der äußere Muttermund inspiziert und von dort ein Krebsabstrich zur zytologischen Beurteilung abgenommen. Es kann notwendig sein, daß der äußere Muttermund auch mit einer Lupenvergrößerung (Kolposkopie) beurteilt wird. Danach wird die Gebärmutter bzw. die Eierstöcke mit beiden Händen abgetastet. Dabei wird ein Finger in die Scheide eingeführt, die andere (meistens linke Hand) tastet durch die Bauchdecke die Beschaffenheit der Organe.

Danach wird in den meisten Fällen noch eine vaginale Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Bei der jährlichen Vorsorgeuntersuchung wird auch die Brust bzw. die ableitenden Lymphwege in der Achselhöhle beurteilt. Die eigentliche Untersuchung dauert nur wenige Minuten. Insgesamt sollten jedoch für Anamnese, Untersuchung und Besprechung der Untersuchung bzw. für das Festlegen etwaiger weiterer notwendiger diagnostischer Maßnahmen ungefähr 20 bis 30 Minuten eingeplant werden.


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