Diagnostische Spiegelung der Gebärmutterhöhle (diagnostische Hysteroskopie)

Eine Hysteroskopie wird durchgeführt um die Ursache von Blutungsstörungen, Unfruchtbarkeit, Neigung zu Fehlgeburten (habitueller Abort) oder von unklaren Unterbauchbeschwerden zu klären. Üblicherweise wird eine Curettage mit einer Hysteroskopie kombiniert bzw. bei einer primär geplanten diagnostischen Hysteroskopie auch meistens etwas Gewebe zur mikroskopischen Untersuchung gewonnen. Mit dieser Operation lassen sich häufig Veränderungen erkennen, die mit anderen Untersuchungsmethoden, z.B. Ultraschall, nicht feststellbar sind.

Die Spiegelung der Gebärmutterhöhle:

Ein optisches Instrument (Hysteroskop) wird über Scheide und Gebärmutterhalskanal in die Gebärmutterhöhle eingeführt, die durch Einleiten von Gas oder Flüssigkeit entfaltet wird. Mit einer Kamera lassen sich nun unter Beleuchtung die Innenwände der Gebärmutter und die Gebärmutterschleimhaut untersuchen. Durch das Hysteroskop können spezielle chirurgische Instrumente eingeführt und gezielt Gewebsproben für eine mikroskopisch-pathologische Untersuchung entnommen werden. Zusätzlich können bei einer diagnostischen Operation kleine operative Eingriffe durchgeführt werden. Die Hysteroskopie kann je nach Schmerzempfindlichkeit auch ohne Gabe von Schmerz- und/oder Beruhigungsmitteln erfolgen.

Welche Komplikationen können auftreten?

Eine Verletzung oder Durchstoßung (Perforation) der Gebärmutter und/oder benachbarter Organe mit den Instrumenten ist sehr selten. Sie bedarf, abgesehen von einer kurzzeitigen Überwachung, meist keine weiteren Maßnahmen. Ausgesprochen selten können Verletzungen eine Nachoperation mittels Bauchspiegelung oder Bauchschnitt erforderlich machen.

Dies kann auch bei schweren Blutungen oder Nachblutungen notwendig werden. Durch die Untersuchungslagerung können Druckschäden an Nerven oder Weichteilen mit Empfindlichkeitsstörungen und sehr selten Lähmungen der Beine auftreten. Haut- und Gewebsschädigungen durch elektrischen Strom bzw. Hitze sind selten. Infektion von Gebärmutter oder Eileitern, die eine spezielle Nachbehandlung erforderlich machen, sind sehr selten. Harnwegsinfektionen (durch die Entleerung der Blase mittels eines Katheters) treten gelegentlich auf. Das Einblasen von Gas bzw. Flüssigkeit in die Gebärmutter kann zu einem Druckgefühl im Unterbauch führen. Die Einschwemmung von Spülflüssigkeit oder Gase in die Blutbahn verursacht extrem selten Herz-, Kreislaufstörungen, die medikamentös behandelt werden müssen.

Schwerwiegende Komplikationen im Bereich lebenswichtiger Funktionen und bleibende Schäden sind extrem selten. Wie nach jedem operativen Eingriff können sich Blutgerinnsel in den großen Venen bilden (Thrombose), die verschleppt werden und ein Blutgefäß verschließen können (Embolie). Sollten erhöhte Temperatur (über 38°C), stärkere Blutungen oder Schmerzen auftreten, informieren Sie uns bitte umgehend.

Verhütung nach Curettage bzw. Hysteroskopie:

Da es möglich ist, dass Sie schon vor der ersten Regelblutung nach einer Curettage bzw. Hysteroskopie schwanger werden, empfehlen wir Ihnen, über drei Monate zusätzliche verhütende Maßnahmen zu verwenden. Eine Schwangerschaft sollte frühestens nach drei Monatszyklen eintreten, da zu diesem Zeitpunkt die Gebärmutterschleimhaut wieder völlig regeneriert ist.

Nachkontrolle:

Nach 4-6 Wochen sollte eine Kontrolle durch einen Frauenarzt durchgeführt werden. Sollte diese Untersuchung ein unauffälliges Ergebnis zeigen, können Sie wieder allen Tätigkeiten nachgehen.


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